Es ist 2023, in Budapest treffen sich die besten SportlerInnen aus der ganzen Welt, um Medaillen für sich zu erringen. Völlig unter dem Radar von hunderten Fernseh- und Radio-Menschen in Budapest (die zum Teil auch im gleichen Hotel wie weite Teile der Deutschen Nationalmannschaft untergebracht sind), spielen auch ein paar Nationen einen Wettkampf in einer kleinen Nischensportart aus.
Das Kuriose an der Situation ist aber, genau in dieser kleinen Nischensportart wird die einzige Medaille für Deutschland erspielt und keiner berichtet darüber. Somit müssen wir es wieder allein machen.
Wie die MZ schon mit einem schönen Bild berichtete, haben es zwei Spieler von Hook & Slice in die deutsche Nationalmannschaft 2023 geschafft.
Somit ging es am Freitag den 25. August um 3 Uhr los, Richtung Budapest. Unterbrochen noch von einem Stopp in Dresden, wo wir dann Sven von Crossgolf Plauen noch in die Reisegesellschaft aufgenommen haben. Mit Zwischendurch Tanken, Maut bezahlen, Stau bei 35 Grad im Schatten, erreichten wir unser Hotel gegen 17.00 Uhr, wo uns ein weiterer Mitspieler schon mit einem frisch gezapften, kalten Hopfenblütentee empfing. Gegen 19 Uhr war schon der nächste Termin angesetzt, das Opening mit allen eingetroffenen Nationen in einer Bar im Zentrum von Budapest.
Auch hier herrschte Hitze in der Stadt und somit musste für Flüssigkeitsausgleich gesorgt werden. Natürlich wurden alle anderen NationalspielerInnen, auch der anderen Nationen, herzlich begrüßt. Teile davon hat man ja immer wieder mal im Laufe des Jahres auf anderen Turnieren gesehen und so ist das ein großes Familienfest.
Am Samstag früh dann hieß es Fit sein und alles für seine Mannschaft tun. Alle Mannschaften trafen sich in einer netten Bar, wo es dann T-Shirts und Bälle des Turniers gab. Dann wurden wir zum Spielgelände in der Nähe geleitet und mit der Ansprache von den Ausrichtern und der Stadtteilbürgermeisterin, wurden die Spielgruppen aufgeteilt und die WertungsrichterInnen nahmen diese dann mit auf die einzelnen Bahnen.
Gespielt wurde im Greensome mit Auswahldrive, Scramble und Einzelmodus. Das ist auch schön verteilt über den Parcours. Team Germany I mit Hager, Felix (Sieger des Turniers in Elster – Held des Ostens) und Mario durften mit einem Team aus der Schweiz und einem Französischen zusammen auf die Runde gehen. Unsere erste Bahn war gleich ein Greensome, das nur mit Putter gespielt werden durfte. Gerade in so einem Turnierformat sind Absprachen im Team sehr wichtig und auch, was man selber kann oder nicht kann, um die beste Strategie für die Bahn zu entwickeln. Und die Kommunikation in Germany I war wirklich gut. Nicht alle Schläge liefen so wie geplant, aber zusammen haben wir dann Fehler der anderen wieder ausbügeln können.
Schon zu Beginn lieferten wir uns einen sehr ausgeglichenen Wettkampf mit dem Schweizer Team. Mal lagen sie vorn, mal wir und so hatten wir schon in der Spielgruppe einen kleinen Wettkampf. Das aber voll familiär und wir freuten uns genauso über die super Schläge der Schweizer, wie sie sich über unsere.
Was sich aber auch bei allen sehr schnell durchsetzte, Schattenspringen. Solange man nicht spielen musste, versuchte man im Schatten zu bleiben und bei 39 Grad war das auch die richtige Entscheidung. Wir tranken so viel wie möglich, aber die Hitze war echt das größte Handicap am Tag und setzte allen zu.
Zu den Bahnen noch so viel, das Roadbook sah viel einfacher aus, als es vor Ort war. Gut dagegen halten kann man dann mit der richtigen Strategie und Absprache im Team. Manch leichte Bahn machte dann das eigene Spielvermögen und der Untergrund dann zu einem kleinen fiesen Monster.
Hut ab auch an alle WertungsrichterInnen, über die wir uns in unserer Spielgruppe nicht beschweren konnten. Klare Ansagen und auch die Durchsetzung sorgten da schon mal für Ruhe und wenig Diskussionsbedarf.
Zwischendurch traf man dann immer mal wieder andere Teams und es wurde sich kurz ausgetauscht, wo wir aufpassen müssen oder wie die anderen jenes Loch am besten bewältigen können, und dann ging es schon weiter auf dem Parcours.
Wir durften dann am Ende des Tages 12 spannende und abwechslungsreiche Bahnen spielen und auch noch zwei Challenges spielen, an denen man Minuspunkte erspielen konnte. Leider waren wir da nicht so erfolgreich und konnten uns da nicht so gut verbessern.
Zum Abend hin hatten wir dann alle Bahnen gespielt und es ging dann zurück in die Bar. Und wer GolferInnen kennt, wurde da natürlich international gefachsimpelt, wie man gespielt hat und was nicht so lief. Nicht anders als auf jeder Clubhaus Terrasse. Dazu dann noch den Flüssigkeitsverlust des Tages ausgleichen und leckeres Essen. In der Bar gab es auch echt leckere Sachen, auch neben dem Bier.
Während wir gegessen und getrunken haben, hatte die Orga-Crew noch etwas sehr Wichtiges zu erledigen, die Auswertung.
Zum einen wurde der beste Spieler des Turniers geehrt, der Preis ging nach Frankreich und an Alexis Blondelle, der die Runde mit 37 Schlägen beendete. Herzlichen Glückwunsch.
Aber alle wollten ja wissen, wo ihre Nationalmannschaft letztlich gelandet ist. Was für eine enge Kiste am Ende, die Schweizer hatten es ja schon geahnt, als sie ihre Ergebnisse zusammen gezählt haben, dass Mario, mit zwei super Schlägen auf der Runde, den Sack für Deutschland zugemacht hat und wir das Schweizer Team dadurch mit einem Schlag unterschied, auf den 4. Platz verweisen konnten.
Deutschland konnte sich Bronze holen und ist damit mit der einzigen Medaille aus Budapest zurückgekommen, während die Leichtathleten während ihrer Weltmeisterschaft leer ausgingen.
Natürlich ist die Einzelwertung auch noch schön zu sehen, denn man will ja auch wissen, wie man international abgeschnitten hat. Und auch da liegen die Spieler von Hook & Slice gar nicht so übel. Hager belegte mit 46 Schlägen, Platz 17, unser Teamgefährte Felix aus Aachen mit 45 Schlägen, Platz 14. Mario wurde mit 42 Schlägen zweit bester Deutscher Spieler und landete auf Platz 7 der Einzelwertung, Tobias wurde mit 41 Schlägen bester Deutscher Spieler des Turniers.
Team Germany I hat geliefert und zwar so was von. Wir waren bestes Deutsches Team und das war mehr als unerwartet.
Und natürlich haben wir Bronze gefeiert. Das versteht sich doch von ganz allein. Was aber auch noch gezogen hat, war die Klimaanlage in der Hotellobby. Denn bei der ganzen Feierei darf man nicht vergessen, es wurde auch nachts in Budapest nicht kühler und die Luftfeuchtigkeit war die Tage schon extrem hoch.
Geschafft und mit ein paar gekühlten Bieren noch in der Hotellobby, ging es dann spät, aber mehr als zufrieden, ins Bett.
1 thought on “2023 – Sport in Budapest und keine deutsche Medaille. Diese Überschriften sind sowas von falsch!”